Veröffentlicht am 20. Februar 2018
7,1,2,8,5… auch wenn die physikbegeisterten Schüler, die sich am Wochenende vom 16.-18.02 am Physikzentrum in Bad Honnef einfinden, gerne mit größeren und deutlich komplexeren Zahlen beschäftigen, sind die natürlichen Zahlen von 1-10 heute tatsächlich die Wichtigsten. 12 Schilder mit Zahlen werden am Sonntag in der großen WEH Lecture Hall hochgehalten: Die Jurybewertungen für die drei Finalistenteams. Spannende Matches lassen sich zu den Themen 04 Heron’s Fountain, 05 Drinking Straw und 16 Acoustic Levitation verfolgen. Im Anschluss folgt die Siegerehrung: physiQs, #AngelPhi und C4LQL8T3D erreichen am heutigen Tag in dieser Reihenfolge das Treppchen.
Doch – wie wurden die Finalteams ermittelt? Am Freitag, 16.02, machten sich 83 Jungphysiker voller Ideen, Präsentationen und Experimente im Gepäck auf den Weg nach Bad Honnef. Im dortigen Physikzentrum der DPG untergebracht, trafen die Teilnehmer, die sich bereits zu Beginn des Jahres in Regionalausscheiden für die nationale Runde qualifiziert hatten, zum ersten Mal aufeinander. Am Nachmittag hatten sie die Möglichkeit während einer Exkursion ans Transformatorenwerk ABB die Fertigungshalle zu bestaunen und einen Einblick in die verschiedenen Fertigungsschritte großer Transformatoren zu erhalten.
Nach der ersten leckeren Stärkung ging es am Abend mit einem freiwilligen Entertainment-Programm weiter. Im Anschluss an einen Vertreter der jDPG, der von den Aktivitäten und Angeboten dieser Vereinigung berichtete, bauten drei Studierende allerlei Experimente für eine attraktive und informative Physikshow auf. Die Schüler konnten mitverfolgen, was zwei Studentinnen veranstalten, wenn sie sich eines Nachts eingesperrt in einem Unisaal wiederfinden, und waren im Anschluss an die Vorstellung dazu eingeladen, selbst noch ein wenig herumzuexperimentieren.
Spätestens danach startete für viele eine nicht endendwollende Nacht. Noch einmal wurde die Präsentation geübt, Folien wurden ausgetauscht, Diagramme nachjustiert, vielleicht sogar noch finale Messungen durchgeführt… schließlich musste am nächsten Tag alles sitzen. Denn am Samstag standen von 9-18:20 die Matches an. Jedes der Teams bestehend aus zwei bis drei Personen, muss an diesem Tag seine vorbereiteten Präsentationen halten, gegen ein Opponententeam verteidigen und sich in den Juryfragen beweisen. Das ist aber bei weitem nicht alles. Denn jeder Teilnehmer sollte auch einmal die entgegengesetzte Rolle einnehmen und selbst ein anderes Problem opponieren.
Neben den Teamfinalisten, die am Samstagabend feststanden, wurden zudem die zehn besten Einzelteilnehmer ermittelt. Diese werden zu einem mehrtägigen Auswahlworkshop nach Ulm eingeladen, bei dem sie auf experimentelle, physikalische und teamrelevante Fähigkeiten getestet werden. Die Hälfte von ihnen wird Deutschland beim IYPT im Juli präsentieren. In diesem Jahr heißt es für sie: Auf nach China.
„Viele Vorträge, viele Überraschungen, viel Inspiration“ fasst einer der Jurymitglieder seine Erfahrungen des Wochenendes zusammen. Auch die Schüler sind begeistert. Im Alter zwischen 14-19 und aus ganz Deutschland kommend, ergibt sich eine durchmischte Gruppe. Jeweils ein Team ist sogar aus Amerika, Südafrika und Portugal angereist, sodass sich ausreichend interessante Gesprächsthemen finden lassen. Letztendlich stellt sich dabei heraus: Die Punktzahlen sind doch eigentlich gar nicht so entscheidend. Einen viel wichtigeren Stellenwert nehmen die Diskussionen mit den Lehrern und Professoren sowie der Austausch mit den anderen Teilnehmern ein. Es geht schließlich um die gemeinsame Begeisterung für Physik und Wissenschaft. Weitere Informationen sowie Bild- und Fotomaterial findet ihr auf der GYPT facebook-Seite