Veröffentlicht am 8. März 2021
Mit ihrem Team „The Coopers“ gewannen Dario Elia Brümmer, Marcel Paulus und Maxim Jonah Walther das German Young Physicists' Tournament 2021 (GYPT) - die deutsche Physikmeisterschaft, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie erstmalig virtuell ausgetragen wurde. Zugleich wurden elf junge Leute in die deutsche Nationalauswahl berufen. Fünf von ihnen vertreten Deutschland im Sommer beim International Young Physicists' Tournament, dem Physik-Weltcup.
Dario Elia Brümmer (18), Marcel Paulus (18) und Maxim Jonah Walther (17), alle drei vom Schiller-Gymnasium in Hameln, haben am 7. März 2021 das German Young Physicists' Tournament (GYPT) für sich entschieden: Sie können sich jetzt deutsche Physikmeister nennen.
Zugleich wurden elf junge Leute in die deutsche Nationalauswahl berufen, die ihr Können auf internationaler Bühne unter Beweis stellen dürfen. Noch nicht sicher ist allerdings, ob sie dafür nach Georgien reisen oder Deutschland bei einer Online-Version des International Young Physicists' Tournament vertreten werden.
„Es waren hochkarätige Wettkämpfe mit interessanten Diskussionen“, resümiert Lutz Schröter, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die Veranstalterin des GYPT ist. „Insbesondere freut mich, dass wie in den Vorjahren wieder fast die Hälfte der Teilnehmenden junge Frauen waren.“
Silber erlangten die Teams „æGYPT“ mit Florian Bauer (14), Verona Miftari (15) und Adam Muderris (16) vom Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach und das Team „Greenshift“ mit Tarek Becic (15) vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach sowie Emma Ingendorf (17) und Michael Ott (17) - beide vom Augustinus-Gymnasium in Weiden in der Oberpfalz.
Bronze ging an die Teams „pⅈτŗαδϵ$π“ mit Silas Mory (16), Silvius Perret (17) und Arthur Wittwer (16) vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau, das Team „Brainf*ck“ mit Michael Eckl (16), Sebastian Heiss (17) und Linda Thumfart (17) vom Augustinus-Gymnasium in Weiden in der Oberpfalz sowie an das Team „Gong's Law“ mit Daniel Cermann (16) und Nils Kasper (17) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt und Meret Urban (14) vom Carl-Zeiss-Gymnasium in Jena.
Zudem wurde eine elfköpfige Nationalauswahl berufen, aus der sich nach weiteren Workshops das fünfköpfige Nationalteam bildet, das Deutschland vom 7. bis 14. Juli 2021 in Kutaisi, Georgien, oder online beim Physik-Weltcup IYPT vertritt. Zur Nationalauswahl gehören:
Drei von ihnen vertreten Deutschland bei der österreichischen Physikmeisterschaft, die als Online-Turnier vom 8. bis 10. April 2021 ausgetragen wird.
In diesem Jahr konnten sich die 58 Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren, die als Siegerinnen oder Sieger aus den Regional-Turnieren hervorgingen, wegen der Corona-Pandemie leider nicht wie sonst üblich von Angesicht zu Angesicht im Physikzentrum Bad Honnef messen. „Trotzdem sind unsere Nachwuchsforscherinnen und -forscher mit dem gleichen Elan wie in den Vorjahren an den Wettbewerb herangegangen, da dieses neue Format zwar eine Herausforderung war, ihre Physikbegeisterung aber nicht bremsen konnte“, sagt Michael Steck, der für die Übertragung des einzigartigen GYPT-Wettbewerbscharakter in ein digitales Format verantwortlich war.
Die Regeln sind trotzdem gleichgeblieben
Jedes Teammitglied musste eine von 17 physikalischen Fragestellungen bearbeiten. Die physikalischen Problemstellungen waren offen formuliert und konnten daher auf unterschiedlichen Niveaus bearbeitet werden. Das ermöglichte auch schon jüngeren Schülerinnen oder Schülern die Teilnahme am GYPT.
Beim Bundeswettbewerb präsentierte jedes Mitglied der aus zwei oder drei Jugendlichen bestehenden Teams einen Lösungsvorschlag für die von ihm bearbeitete Fragestellung. Ein gegnerisches Team versuchte währenddessen, Schwachstellen in der Argumentation zu finden und erörterte im Anschluss mit dem präsentierenden Team die wissenschaftlichen Hintergründe. Eine hochkarätig besetzte Fachjury bewertete schließlich beide Teams. Dabei kam es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Teamfähigkeit und Fairness - außerdem auf die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren. Denn in Vorbereitung auf internationale Wettbewerbe ist die Turniersprache beim GYPT bereits Englisch.
Bundesweites Netzwerk von GYPT-Zentren
Vorbereitet werden konnte sich zu Hause in Eigenregie oder an einem der zwanzig bundesweiten GYPT-Standorte in Bayreuth, Berlin, Bochum, Dachau, Erlangen, Frankfurt am Main, Gera, Hamburg, Hameln, Holzminden, Kassel, Kiel, Leipzig, Löbau, Lörrach, Meißen, Neustrelitz, Papenburg, Ulm oder Wuppertal. Unter Beachtung der lokal geltenden Sicherheits- und Hygieneauflagen konnten die Teams dort Experimente durchführen und sich von Expertinnen oder Experten aus Schulen oder Hochschulen sowohl bei den theoretischen Problemen als auch bei den praktischen Arbeiten betreuen lassen.
Interessierte, die weiter entfernt von einem Standort wohnen, konnten sich an ProjektmentorInnen wenden, die über die GYPT-Homepage erreichbar waren, oder die Aufgaben an ihren Schulen bearbeiten.
Gefördert wird das GYPT von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.