Das German Young Physicists’ Tournament (kurz GYPT) ist ein Teamwettbewerb für Schülerinnen und Schüler, dessen Aufgaben aus der Erforschung physikalischer Alltagsphänomene bestehen.
Das GYPT wird von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Universität Ulm geplant, organisiert und durchgeführt und von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung finanziert. Die für die deutschlandweite Gesamtkoordination zuständigen Personen finden sich auf unserer Kontaktseite.
September | Start der Wettbewerbsrunde |
anschl. | Arbeitsphase an den GYPT-Standorten |
Dezember | Anmeldeschluss |
Januar | Regionalwettbewerbe und Online-Wettbewerb |
Februar/März | Bundeswettbewerb |
Das GYPT-Wettbewerbsjahr verläuft parallel zum Schuljahr.
Nach der Veröffentlichung der Aufgaben im Sommer arbeiten die Schülerinnnen und Schüler an ihren Schulen, zuhause, oder an einem der deutschlandweiten GYPT-Standorte an ihren Lösungsansätzen. Bis Dezember melden sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Wettbewerbssystem an und bilden Teams.
Im Januar findet für alle Teilnehmenden einer Region am zuständigen GYPT-Zentrum ein Regionalwettbewerb statt. Beim Regionalwettbewerb hat jede/r Teilnehmende zwei Rollen: Er oder sie präsentiert die Forschung zur eigenen Aufgabe und verteidigt diese gegen Fragen eines Gegnerteams. Beides wird in der Wettbewerbssprache Englisch gemacht. Später schlüpft er oder sie in die andere Rolle und hinterfragt die Präsentation eines anderen Teams. Mehr Details finden sich im Abschnitt „Wettbewerbsformat“.
Die besten Schülerinnen und Schüler werden anschließend zum Bundeswettbewerb eingeladen, um ihre Lösungen zu zeigen und ihr Können vor der deutschlandweiten Konkurrenz zu beweisen.
Deutschlandweit wird an jedem GYPT-Zentrum ein Regionalwettbewerb für alle Teilnehmenden der Region durchgeführt. Die organisatorischen Informationen dazu erhalten alle Schülerinnen und Schüler nach dem Anmeldeschluss im Dezember. Veranstalter des Regionalwettbewerbs ist das jeweilige GYPT-Zentrum.
Die Regionalwettbewerbe folgen dem unten beschriebenen Wettbewerbsformat. Die nach Teamwertung besten Teams werden als Regionalsieger ausgezeichnet.
Für die Teilnahme zum Bundeswettbewerb stehen jedem GYPT-Zentrum ein gewisses Kontingent an Plätzen zur Verfügung. Die besten Teilnehmenden des Regionalwettbewerbs qualifizieren sich für diese unabhängig von der Auszeichnung als Regionalsieger.
Eine Alternative steht Schülerinnen und Schülern zur Verfügung, die nicht in der Nähe eines GYPT-Standortes wohnen. Sie können am sogenannten Online-Wettbewerb teilnehmen und sich darüber zum Bundeswettbewerb qualifizieren.
Der Bundeswettbewerb findet im Anschluss an die Regionalwettbewerbe im Physikzentrum Bad Honnef statt, typischerweise Ende Februar oder Anfang März. Veranstalter ist die Deutsche Physikalische Gesellschaft.
Der Bundeswettbewerb folgt dem gleichen Wettbewerbsformat wie die Regionalwettbewerbe (siehe unten). Die nach Teamwertung besten Teams werden als Bundessieger ausgezeichnet.
Die 10 besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundeswettbewerbs qualifizieren sich unabhängig von ihrer Teamwertung für einen Auswahlworkshop, bei dem die fünfköpfige Nationalauswahl, die Deutschland beim International Young Physicists’ Tournament vertritt, gewählt wird.
Eine Teilnahme an den Regionalwettbewerben ist allen Schülerinnen und Schülern bis 19 Jahre möglich. Für eine Teilnahme am Bundeswettbewerb ist das Mindestalter 14 Jahre. Kosten entstehen durch die Teilnahme nicht. Die Anmeldung erfolgt über die Website.
Ein Team besteht aus zwei bis drei Teilnehmerinnen und/oder Teilnehmern. Jedes Teammitglied sucht sich aus den jährlich wechselnden 17 GYPT-Aufgaben eine zur Bearbeitung aus. Jedes Team bearbeitet entsprechend so viele GYPT-Aufgaben, wie es Teammitglieder hat. Die gewählten Aufgaben werden bei der Anmeldung angegeben.
Die Anmeldung zum GYPT erfolgt über das Wettbewerbssystem und wird von den Teilnehmerinnnen und Teilnehmern selbst vorgenommen. Der Anmeldeschluss wird auf der Website bekannt gegeben und ist in der Regel Anfang Dezember.
Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wählt eine der 17 GYPT-Aufgaben zur Bearbeitung während des Wettbewerbsjahres aus. Bei der Bearbeitung der Aufgaben wird vor allem auf strukturiertes, wissenschaftliches Arbeiten Wert gelegt.
Für den Wettbewerb erstellt jede/r Teilnehmende eine englischsprachige Präsentation über seine oder ihre Aufgabe, die das Gegnerteam und die Jury davon überzeugen soll, dass die zugrundeliegende Physik verstanden wurde.
Nach der Präsentation seiner oder ihrer Lösung, verteidigt er oder sie die Arbeit in einer wissenschaftlichen Diskussion mit einem Gegnerteam, das die Präsentation kritisch hinterfragt. Beides wird von einer Fachjury bewertet. Später schlüpft er oder sie in die andere Rolle und hinterfragt die Präsentation eines anderen Teams. So nimmt jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer die beiden Rollen jeweils einmal ein.
Jeder GYPT-Wettbewerb ist in sogenannte “Matches” aufgeteilt. In einem Match treten zwei Teams gegeneinander an. Ein Mitglied von Team A präsentiert den Lösungsansatz zu seiner gewählten GYPT-Aufgabe. Danach leitet ein Mitglied von Team B die Diskussion, in der er oder sie Schwachstellen in den wissenschaftlichen Methoden und Argumenten aufzudecken oder Unklarheiten des Vortrags zu kompensieren versucht.
Die für die Rollen verfügbaren Zeiten sind wie folgt:
Zeiten | Rolle | |
---|---|---|
Regionalwettbewerb | Bundeswettbewerb | |
2 min | 2 min | Vorbereitung Präsentation (Team A) |
10-12 min | 12 min | Präsentation (Team A) |
2 min | 2 min | Vorbereitung Diskussion (Team B) |
6-12 min | 12 min | Diskussion (Team A und Team B) |
4 min | 4 min | Fragen der Jury |
anschließend | anschließend | Bewertung, Feedback der Jury |
Die für die Präsentation und Diskussion verfügbaren Zeiten variieren zwischen Regionalwettbewerb und Bundeswettbewerb. Die Angaben für Regionalwettbewerbe in der Tabelle sind mögliche Zeitspannen. Aus diesen wählt jede Regionalwettbewerbsleitung eine Dauer für die Präsentation und eine Dauer für die Diskussion, die dann für diesen Regionalwettbewerb gilt. Welche Dauer für deinen Regionalwettbewerb gilt, wird dir entsprechend rechtzeitig vorher mitgeteilt. Dies erlaubt den Regionalwettbewerben, den Zeitplan des Wettbewerbes besser zu optimieren.
Die Einteilung der Wettbewerbsrunden (“Matches”) wird zu Beginn eines Regionalwettbewerbs beziehungsweise am ersten Abend des Bundeswettbewerbs mitgeteilt. Der Match-Plan legt fest, wer wann seine oder ihre Präsentation halten muss und wer wann mit welchem Gegnerteam diskutiert. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer muss im Laufe eines Wettbewerbs ihre oder seine Präsentation halten. Jedes Teammitglied muss eine Diskussion leiten.
Die Jury setzt sich aus den beteiligten Personen der GYPT-Standorte, ehemaligen Teilnehmer/innen sowie unabhängigen Expert/innen zusammen. Ein Mitglied der Jury, der sogenannte “Chair”, steht dieser vor und achtet auf die Einhaltung der Regeln.
Jedes Match wird von der Jury anhand des offiziellen Jury Sheets bewertet. Dabei erhalten die Präsentation und die Diskussion von jedem Jurymitglied jeweils eine ganzzahlige Note von 1 bis 10. Der Mittelwert aller Jurybewertungen bildet die Durchschnittsnote.
Die Teamwertung berechnet sich aus der Summe der Durchschnittsnoten der Teammitglieder für Präsentation und Diskussion. Die Präsentation wird dabei doppelt gewichtet. Bei Teams mit drei Mitgliedern wird vor der Summierung die schlechteste Präsentationsdurchschnittsnote und die schlechteste Diskussionsdurchschnittsnote gestrichen.